Die Mistel gehört zur Familie der Mistelgewächse Viscáceae
Weitere Bezeichungen: Druidenfuß, Hexenkraut, Donnerbesen, Bocksfutter, Geißkraut, Hexenbesen, Wintergrün, Hexennest, heiliges Kreuzholz, Vogelkraut, Immergrün, Wintersamen.
Sie kommt in Europa, Asien und Nordafrika vor und lebt in Gegenden mit hoher
Luftfeuchtigkeit.
Die Mistel lebt als Schmarotzer auf verschiedenen Bäumen.
Sie kommt in 3 Sippen vor:
- Laubholz- Mistel, oft auf Apfelbäumen und Pappeln
- Tannen- Mistel
- Kiefern- Mistel
Die Mistel ist eine Pflanze mit nestartigem Wuchs in einem gabelig verzweigten, zweihäusigem Strauch von bis zu 1 m Durchmesser.
Ihre Blätter sind gelbgrün, ledrig, länglich mit schwachen Längsadern.
Sie trägt entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten.
Blütezeit März bis April
Fruchtreife November bis Dezember
Die Frucht ist erbsengroß und besteht aus einer weißen oder cremefarbenen Beere mit schleimig, klebrigem Inhalt.
Inhaltsstoffe
Viscotoxin, Cholin, Saponine, Flavonoide, Harze, Lectine.
Weitere Inhaltsstoffe sind Glykoproteine (Letine), Histamin, Polysaccharide und Triterpene.
Heilwirkung
Sie ist in Präparaten gegen zu hohen Blutdruck und Arteriosklerose enthalten.
Intravenös wird sie auch gegen Gelenkleiden und als Unterstützung in der Krebstherapie eingesetzt.
Mythologie
Die Mistel war bereits in der Antike als Heilpflanze bekannt.
Hippokrates setzte ihre Blätter gegen Milzsucht ein, Plinius verwandt sie bei Epilepsie und Schwindel. Nach einer Überlieferung von Plinius „zogen die keltischen Priester am 6. Tag vor Neumond weiß gekleidet in den Eichenhain und schnitten mit einer goldenen Sichel die Mistel. Sie wurden in einem weißen Mantel aufgefangen. Dann schlachtete man zwei weiße Stiere und weihte unter Gebeten die Zweige. Unter den Trank getan, sollten sie alle unfruchtbaren Tiere fruchtbar machen und das Heilmittel gegen alle Gifte sein.
Der Mistelzweig sollte dem Helden Äneas den Zugang zur Unterwelt öffnen.
Vögel tragen den Kot mit den Mistelbeeren hoch in die Bäume, wo sie kleben bleiben und keimen können. Die Germanen hielten die Mistel für heilig, weil sie glaubten, sie sei vom Himmel gefallen.
Gemäß der germanischen Mythologie tötete der blinde Wintergott Hödor den Sommergott Balder mit einer Mistelpflanze. Dies symbolisiert den Tod und die winterliche Erstarrung. Doch der immergrüne Mistelzweig hält die Verbindung zum wieder beginnenden Leben aufrecht.
Die Wiedergeburt des Sommergottes Balder feierten die Germanen. Im Rahmen der Christianisierung wurde aus diesem Fest Weihnachten. Das erklärt das Aufhängen eines Mistelzweiges an Weihnachten. Ein Kuss unter dem Mistelzweig soll einem Paar 7 Jahre Glück bringen.
Der goldene Zweig der Druiden kam von einer Mistel und sie war im Zaubertrank der Druiden enthalten. Er soll Mut, Kraft und Unbesiegbarkeit bringen.
Die Mistel war im Mittelalter eine geschätzte Heilpflanze. U. a. wendeten sie Hildegard von Bingen und Paracelsus gegen Brust- und Lungenleiden sowie Epilepsie an.
Eichenmistel wurde als Pulver zur Erleichterung der Geburt eingesetzt.
Im Volksglauben konnte man mit der Mistel Dämonen abwehren. Sie sollte das Haus vor Unglück und das Vieh vor Behexen schützen. Mit der Haselmistel konnte man als Rute vergrabene Schätze aufspüren und mit der Eichenmistel Schlösser öffnen.
Anwendung in der Homöopathie
Leitsymptomatik und Indikationen:
- Funktiotrope Beziehung zum Herz- Kreislauf-System, den Atemwegen sowie zum Stütz- und Bewegungsapparat
- Kopfschmerzen, Migräne
- Arteriosklerose, Hypertonie (Bluthochdruck), Angina pectoris, Herzrhythusstörungen, Schwindel, Ohnmachtneigung
- Rheumatisch- neuralgischer Formenkreis
Mistel und Krebs
Die Beeren der Mistel sind unverdaulich und werden mit dem Kot der Vögel ausgeschieden.
Über diesen Kot gelangen sie auf die Äste ihrer Wirte. Der Keimling dringt mit seinen umgewandelten Wurzeln in die Baumrinde ein und arbeitet sich dort zu den Leitungsbahnen des Astes vor. Mit den Hautorien, seinen Saugorganen, zapft der Keimling die Leitungsbahnen seines Wirtes an und entzieht ihm Wasser und Nährstoffe.
Befallene Äste von Laubbäumen verkümmern bei starkem Befall und sterben langsam ab.
Tannen reagieren empfindlicher. Hier kann die Mistel durch eine schnelle Ausbreitung auf geschwächten Bäumen schon nach wenigen Jahren zum Absterben der Tanne führen.
Die Misteltherapie wird in der anthroposophischen und Komplementär- Medizin eingesetzt und geht auf Erkenntnisse von Rudolf Steiner zurück.
Rudolf Steiner erwähnte 1916 erstmals die Therapiemöglichkeit von Krebs durch Mistelpräparate. Er entdeckte die Analogien zwischen dem Wachstum von Tumoren und der Mistel ebenso wie Gegenkräfte in der Mistel, die sich in der Krebstherapie heilend auswirken können.
Nach der Signaturenlehre lässt sich die Heilwirkung einer Pflanze auch aus ihrem Aussehen erschließen: Mistelpflanzen als Baumparasiten gelten demnach als geeignete Mittel gegen Erkrankungen, die wie Krebs als “Parasit” des Menschen verstanden wurden.
„Mistelpräparate gehören zu den am häufigsten angewandten Krebsmitteln in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zur Krebsbehandlung zugelassen sind wässrige Extrakte aus Mistelpflanzen, die in oder unter die Haut gespritzt werden sollen. Auch die Gabe in eine Vene wird von einigen Herstellern als Behandlungsmöglichkeit angegeben. Einige Therapeuten haben auch schon Versuche mit Injektionen direkt in Tumore durchgeführt. Es gibt weitere Mittel, die Mistelextrakte enthalten, zum Beispiel Tropfen oder Tees. Diese sind aber nicht für die Krebstherapie zugelassen.“www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/mistel.php
Astromedizin
Aus astrologischer Sicht finden sich Hinweise auf Neptun und Pluto, wobei ich die wesentliche Heilwirkung in Neptuns Energien sehe.
Es ist Neptuns Energie, die Adrenalin und den Blutdruck senkt, Herz und Kreislauf entkrampft und entspannt und den Bewegungsapparat wieder beweglicher macht.
Kopfschmerzen und Epilepsie entstehen durch Hochspannung, Verkrampfung und Entladung im Gehirn (Mars-Saturn-Uranus). Auch hier sorgt die Mistel mit der Energie von Neptun für Entspannung.
Die Pflanze öffnet Schlösser, den Zugang zur Unterwelt (Pluto)und erleichtert den Geburtsvorgang(Pluto).
Hier ordne ich Neptun zu, der den Zugang und Übergang zu Pluto erleichtert.
Pluto, tief im Unterbewusstsein, mit einem Ventil von Tabus verschlossen, wird durch Neptuns Kraft sanft geöffnet.
Die Beere mit dem zäh klebrigen Schleim (Neptun) keimt in den Ästen und saugt dort die Leitungsbahnen des Baumes aus. Das Bild eines Baumes, der von Misteln besetzt ist, erinnert an den menschlichen Organismus, der über die Lymphbahnen (Neptun) mit Metastasen (Pluto) befallen ist. Hier wird die Analogie zur Krankheit Krebs und Pluto deutlich. Hier deckt sich mein Verständnis mit der Signaturenlehre von Rudolf Steiner.
Die Schwächung eines befallenen Baumes durch einen Parasiten entspricht Neptun, das Absterben hingegen Pluto.
Quellen:
„Was blüht denn da?“, D. Aichele und M. Golte-Bechtle,
Franckh-Kosmos Verlags- GmbH & Co, Stuttgart, ISBN 3-440-07244-4
Der Kosmos Heilpflanzenführer, Peter und Ingrid Schönfelder, Franckh-Kosmos Verlags- GmbH & Co, Stuttgart, ISBN 3-440-06954-0 Das praktische Buch der Heilpflanzen, Manfred Bocksch, BLV Verlagsgesellschaft mbH, ISBN 3-405-14937-1
Blieskastel, 12. Dezember 2015
Heide Trautmann
Diesen Artikel habe ich auf Wunsch von Helga Sobek geschrieben.
Frau Sobek veranstaltet seit Jahren mit großem Engagement und viel Herzblut die IFA- Jahrestreffen in Speyer (Internationaler Freundeskreis Astrologie).
Ich habe die Ehre, mich neben vielen geschätzten KollegenInnen auf diesen Jahrestreffen mit Vortrag und Workshop vorstellen zu dürfen.
Hier die Adresse für alle, die sich für diesen interessanten Newsletter anmelden möchten: Helga.Sobek@gmx.de IFA Newsletter
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Info zur Online – Ausbildung Astromedizin:
www.sofengo.de/w/82656